DAUN, 22.09.2015 - 16:00 Uhr
Digital-TV

Studie: Echte Regionalität nur im Lokal-TV

Vorstand Bielagk: „Hochwertige regionale Information bei uns, Unterhaltung im MDR“

Die gestern (Montag, 21. September) von der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) in Dresden veröffentlichte Studie "Qualifiziertes Lokal-TV" stellt den lokalen und regionalen Fernsehveranstaltern und ihren Produktionen inhaltlich sowie technisch zahlreiche Bestnoten aus.  

Unter anderem kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass das Lokalfernsehen seinem Publikum ein umfassendes vielfältiges Themenspektrum von Politik über Wirtschaft, Kultur, Sozialem, Natur und Sport bietet. So sind der Untersuchung zufolge 91% der Beiträge gut recherchiert und professionell hergestellt (84%). Die technische Qualität der Programme wird bei 90 % des untersuchten Materials als hochwertig eingestuft. Trotz eines geringen Budgets lägen die Produktionen auf einem beachtlichen Niveau, so das Fazit der Studie. Lokal-TV liefere seinen Zuschauern ein aktuelles Bild des Geschehens in der Region und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Vielfalt und Meinungsbildung.

Dazu erklärt Mike Bielagk, Vorstand des Bundesverbandes Lokal TV e.V. (BLTV):„Die Studie belegt die gewachsene Professionalität der regionalen und lokalen Fernsehveranstalter in Sachsen und die hohe Verantwortung der Sender für ihre Region. 97 % der Sendungen im Lokal-TV, so besagt es die aktuell vorgelegte Untersuchung der SLM, weisen einen deutlichen Regionalbezug auf und richten sich an die gesamte Bevölkerung des Verbreitungsgebietes.

Gleichzeitig müssen wir feststellen, dass der öffentlich-rechtliche Mitbewerber in Sachsen, MDR Fernsehen, immer weniger Informationssendungen und regionale Inhalte bietet und sich  stärker dem Bereich Unterhaltung widmet. Es zeichnet sich ab, dass nicht die öffentlich-rechtlichen Veranstalter mit ihren hochwertig ausgestattet Regionalstudios zur Vielfalt in der audiovisuellen Berichterstattung und zur Meinungsbildung in der Region beitragen, sondern die oftmals finanzschwachen Lokal-TV-Sender“.  

Eine Untersuchung der Otto-Brenner-Stiftung kam bereits im Juli dieses Jahres zum Ergebnis, dass die regionale Berichterstattung im MDR Fernsehen lediglich zehn Prozent ausmache, gleichzeitig nehme die Unterhaltung deutlich mehr Raum ein als die Information. Der MDR kam demnach insgesamt lediglich auf einen Informationsanteil von 37 Prozent.

Der Bundesverband Lokal TV (BLTV) beobachtet diese Tendenzen seit Jahren schon im gesamten Bundesgebiet und setzt sich daher für ein gerechteres Rundfunkbeitragsmodell ein. BLTV unterstreicht die Notwendigkeit einer Beteiligung der Anbieter von Lokal-TV am Finanzierungsmodell der öffentlich-rechtlichen Anstalten, ähnlich, wie bereits in anderen europäischen Nachbarstaaten üblich.

Durch ihre einzigartige, thematische Nähe zum Sendegebiet können die Lokalsender, die seit vielen Jahren einen quasi öffentlich-rechtlichen Auftrag erfüllen, mit einer Teilhabe an der neuen Rundfunkgebühr auch zur Akzeptanz des Rundfunkbeitrages in der Bevölkerung beitragen.

 


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