- © Foto: Arianespace/ArianeGroup -
DAUN, 15.03.2023 - 10:40 Uhr
Technik - Satellit

Arianespace ergattert Auftrag für zwei Vega-C-Starts für Erdbeobachtungskonstellation IRIDE

Arianespace hat den Auftrag von zwei Vega-C-Starts für das Erdbeobachtungskonstellation IRIDE unterzeichnet, gab der europäische Raketenstartdienstleister am 14. März bekannt. Der Vertrag beinhalte auch eine Option für einen dritten dedizierten Start, hieß es weiter. Die Verträge wurden mit der ESA, die im Namen der italienischen Regierung handelt, unterzeichnet.

Diese für das letzte Quartal 2025 geplanten Starts vom Raumfahrtzentrum Guayana (CSG) sollen den Einsatz der zukünftigen Erdbeobachtungskonstellation IRIDE unterstützen.

Der neue Vertrag soll auch die Vielseitigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der neuen europäischen leichten Trägerrakete Vega C demonstrieren, deren Auftragsbestand inzwischen auf 15 Starts angewachsen sei. Die Vega C Trägerrakete sei eine verbesserte Variante und eigne sich aufgrund seiner höheren Leistung und Vielseitigkeit perfekt für den Erdbeobachtungsmarkt.

Vega C ist ein ESA-Programm, das in Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Institutionen und der Privatwirtschaft in 12 europäischen Partnerstaaten durchgeführt wird. AVIO SpA (Colleferro, Italien) ist der Hauptauftragnehmer von Vega C, verantwortlich für die Entwicklung des Trägersystems und die Lieferung einer „flugfertigen“ Trägerrakete an Arianespace am Raumfahrtzentrum Guayana.

Die italienische Regierung habe die Europäische Weltraumorganisation ESA um Unterstützung bei der Umsetzung des ehrgeizigen IRIDE-Erdbeobachtungsprogramms gebeten, das von der PNRR finanziert wird, wie Simonetta Cheli, Direktorin der Erdbeobachtungsprogramme bei der ESA erklärte.

Der erste große Meilenstein des Programms – geplant für Ende März 2023 – rücke näher und mit diesem Vertrag zahle die ESA das Vertrauen der italienischen Regierung zurück und bekräftige gleichzeitig ihr Vertrauen in Arianespace und in das Trägersystem Vega C. IRIDE stelle eine einzigartige Wachstumschance für das gesamte italienische Weltraumökosystem dar, führte Cheli weiter aus.

12 Satelliten sollen den Klimawandel und kritische Infrastrukturen überwachen

IRIDE ist ein End-to-End-System, das aus Konstellationen von LEO-Satelliten (Upstream-Segment), der bodengestützten Betriebsinfrastruktur (Downstream-Segment) und einer Reihe von Diensten besteht, die der italienischen öffentlichen Verwaltung (Service-Segment) bereitgestellt werden sollen. Die Konstellation wird auf verschiedenen Sensortechniken und -technologien basieren, die Synthetic Aperture Radars, SAR, Bildgebung sowie optische Bildgebung umfassen, von mittlerer bis hoher Auflösung und in vielen verschiedenen Frequenzbereichen.

IRIDE-Konstellation soll Katastrophenschutz unterstützen

In erster Linie für institutionelle Zwecke werde die IRIDE-Konstellation verwendet, um den Katastrophenschutz und andere staatliche Institutionen bei der Umsetzung von Maßnahmen gegen hydrogeologische Instabilität, zum Schutz der Küstenlinie und zur Verhinderung von Bränden, zur Überwachung kritischer Infrastrukturen, der Luftqualität und der Wetterbedingungen zu unterstützen.

IRIDE ist eine Initiative der italienischen Regierung. Mit einer Investition von rund 1,1 Milliarden Euro soll die neue Konstellation innerhalb von fünf Jahren fertiggestellt werden. Die Europäische Weltraumorganisation unterstützt dieses nationale italienische Projekt und führt die Beschaffungsmaßnahmen im Auftrag der italienischen Regierung durch.

OHB entwickelt 12 Satelliten für IRIDE-Konstellation

OHB Italia, ein Tochterunternehmen des Technologie- und Raumfahrtkonzerns OHB SE, und die ESA (Europäische Weltraumorganisation) haben Anfang Dezember 2022 einen Vertrag über die Entwicklung von zwölf Satelliten für die italienische IRIDE-Konstellation unterzeichnet. Die Konstellation wird aus mehreren Satelliten unterschiedlicher Art und Größe bestehen, die SAR-, optische, panchromatische, hyperspektrale und Infrarotsensoren kombinieren. Hauptziel der Konstellation ist die Erdbeobachtung, um hydrogeologische Instabilitäten und Brände zu monitoren, Küsten und kritische Infrastrukturen zu schützen, Luftqualität und Wetterbedingungen zu überwachen sowie analytische Daten für die Entwicklung kommerzieller Anwendungen zu liefern.

Die gesamte Konstellation wird mit Unterstützung der ESA und der italienischen Raumfahrtbehörde ASI (Agenzia Spaziale Italiana) in Italien umgesetzt und bis 2026 fertiggestellt. IRIDE ist ein europäisches Raumfahrtprogramm für die Erdbeobachtung in einer niedrigen Erdumlaufbahn (LEO/Low Earth Orbit). Es wird sowohl für die öffentliche Verwaltung als auch für private Kunden Geodienste auf nationaler und europäischer Ebene bereitstellen. Das von OHB Italia gelieferte System basiert auf dem Prototyp des Eaglet II-Satelliten einschließlich seines Flight Operation Systems (FOS), das für den Satellitenbetrieb während der Dienstaufnahme und später während des nominalen Betriebs eingesetzt wird.

 


Diesen Artikel:
  • print Drucken
  • Bookmark Bookmarken

QR-Code mit dem Handy Scannen und diese(n) Seite / Artikel online Lesen:

 
Oops... Sie benutzen eine zu alte Browserversion. Um die Seite Korrekt darzustellen benutzen sie bitte mindestens den Internet Explorer 8.
navigateup

Für die Ansicht der mobilen INFOSAT Webseite drehen Sie bitte ihr Handy.