
Telekom will mit Satelliten letzte Lücken für 4G, 5G & Co. schließen
Erste Tests laufen – Kommerzielles Angebot für 2. Quartal 2023 geplant
Die Deutsche Telekom will die letzten Lücken für ein weltweites Internet der Dinge (IoT) schließen. Wie das Unternehmen ankündigte, werde die Kommunikation der klassischen terrestrischen IoT-Netze, wie NB-IoT, LTE-M, 4G und 5G, künftig über Satellit ergänzt. Die Deutsche Telekom IoT GmbH (T IoT) arbeite dazu mit Intelsat und Skylo zusammen.
Auf der jüngsten Mobilfunkmesse MWC 2023 in Barcelona wurden gemeinsam erste Anwendungsfälle vorgestellt: Windkraftanlagen in abgelegenen Regionen sind nun zuverlässig vernetzt. Wasserstände und Wetterdaten an Risikostandorten werden in KI-Qualität erfasst. Und selbst auf hoher See sind nun leistungsstarke Breitbandverbindungen verfügbar. Alles das wird mit dem globalen IoT-Netz möglich. Und wird bereits getestet. Ein kommerzielles Angebot sei für das zweite Quartal 2023 geplant, kündigte die Telekom an.
T IoT: einfach, global, konvergent
Unternehmen kommunizieren mit ihren IoT-Geräten künftig sicher und stabil über Ozeane und Kontinente hinweg. Weltweiten Anwendungen im Internet der Dinge sind nun keine Grenzen mehr gesetzt. Gebiete mit geringer Mobilfunkabdeckung, Datenübertragungen über große Wasserflächen hinweg oder in der Luft: die Kommunikation über Satellit ist die Antwort auf diese letzten Hürden, die dem globalen IoT-Netz noch im Wege standen. Lückenlos, maximal ausfallsicher und mit garantierten Datenraten. Und inzwischen auch bezahlbar.
„Wir integrieren die Satellitenkonnektivität in unser T IoT-Angebot. Damit gestalten wir die Zukunft der globalen IoT-Vernetzung neu. Unsere Kunden verfügen nun über ein `Netz der Netze'. Für beste Netzanbindung, einfach überall“, sagt Dennis Nikles, Geschäftsführer der Deutschen Telekom IoT GmbH (T IoT). „Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten. Und wir machen es unseren Kunden maximal einfach: Ein Netzeanbieter, ein Ansprechpartner. T IoT, wir verbinden alles, überall.“
Die Deutsche Telekom wird im zweiten Quartal mit einem attraktiven Angebot für die konvergente Konnektivität starten: Schnittstelle ist der T IoT Hub, der Orchestrator für universelle Konnektivität. Hier stellen sich Kunden ihre Konnektivität nach Wunsch zusammen. Optional kann die passende Hardware dazugebucht werden. Zum Beispiel Satellitenterminals oder Router. Außerdem gibt es Hilfe zur Installation.
Zusammenarbeit mit Intelsat und Skylo
Für eine größtmögliche Flexibilität setzt T IoT auf zwei Anbieter: Intelsat für eher breitbandige Anwendungen. Skylo deckt die Bedarfe für schmalbandige Geräte (NB-IoT) über Satellit ab. Intelsat ist ein Betreiber von Satellitendiensten mit weltweiter Abdeckung. Die hochwertige Qualität des Satellitennetzes bildet die optimale Grundlage für kritische IoT-Anwendungen. Intelsat ermöglicht den IoT-Kunden der Telekom die direkte Nutzung einer weltweiten Satelliteninfrastruktur. Für das T IoT Netz der Netze ein wichtiger Baustein.
Darüber hinaus ermögliche Skylo Unternehmen erstmals den Einsatz konvergenter Endgeräte für ihre IoT-Anwendungen. Zukünftig verbinden sich NB-IoT-fähige Geräte oder Module auch mit dem Satellitennetz. Hier kommt die neue „Direct-to-Device"-Standard der 5G-NTN-Technologie (3GPP Rel. 17) zum Tragen. Die Geräte wechseln dann autonom und nahtlos zwischen terrestrischen und nicht-terrestrischen Netzen. Hierfür relevante Anwendungsfälle sind zum Beispiel die Nachverfolgung von Gütern. Oder Transparenz der Lieferketten rund um den Globus.
T IoT Satellitenkommunikation im Test
Windkraftanlagen in abgelegenen Regionen sind nun über Satellit zuverlässig vernetzt © DTAGUnternehmen aus verschiedenen Branchen testen derzeit dieses Angebot. Auf dem MWC waren erste Anwendungsszenarien erlebbar. Zum Beispiel die Vernetzung von Windkraftanlagen von Lanthan: Besonders abgelegene Landstriche sind noch nicht ausreichend mit Mobilfunk versorgt. Hier steht die Sicherheit des Flugbetriebs an erster Stelle. Dazu müssen die Anlagen ausfallsicher ihre Lichtsignale senden. Für die sehr häufige Übertragung der Daten muss das Netz permanent verfügbar sein. Hinzu kommen strenge Vorschriften für den Schutz der Umwelt: Der Betrieb der Anlagen verursacht Lichtverschmutzung. Dieser Eingriff in die Natur muss möglichst gering ausfallen. Ein klarer Fall für Konnektivität über Satellit. Kooperationspartner ist Intelsat.
Der Datenspezialist Divirod hilft Kommunen und Unternehmen bei Wasserrisiken. Schnell digital informieren: Dafür erfassen digitale Sensoren Wasserstände in Stauseen und Flüssen. Oder überwachen Küsten. Die Lösungen sind bereits vielfach erprobt: So sammeln Sensoren beispielsweise in Risikogebieten wie Florida Wasserdaten zur Vorsorge vor Stürmen. Und schützen das Kulturerbe in Venedig.
Für die Schifffahrt stellt die Satellitenkommunikation einen Meilenstein dar. © DTAG Jetzt testet die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) diesen Service. Ziel ist es, wertvolle Daten über Wasserstände, Durchflussraten, Wellenhöhe und Qualität in KI-Qualität zu sammeln. Sie machen die Binnenschifffahrt sicherer. Und dienen dem Schutz der Pflanzen- und Tierwelt. So lassen sich zum Beispiel Verschmutzungen durch die Landwirtschaft oder Industrie genau monitoren. Basis dafür ist ein beständiger Datenfluss über mehrere Wochen. Mit dem Partner Intelsat ist dies nun möglich.
Stabil vernetzte Kraftfahrzeuge bieten zahlreiche Vorteile, wie mehr Sicherheit durch integrierte zuverlässige Frühwarnsysteme und vieles mehr. © DTAGStabil vernetzte Kraftfahrzeuge bieten zahlreiche Vorteile, wie mehr Sicherheit durch integrierte zuverlässige Frühwarnsysteme. Auch permanente Statusupdates für Mietwagenunternehmen und Flottendienstleister sollen davon profitieren.
Weitere Infos zum Angebot der Telekom rund um das Internet der Dinge stehen unter iot.telekom.com/de zur Verfügung.

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